Durchzogenes Schokoladejahr 2015

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2015 wurde in der Schweiz zum zweiten Mal in Folge weniger Schokolade verkauft als im Vorjahr. Zudem griff Familie Schweizer vermehrt nach Importprodukten. In einem schwierigen Umfeld konnte sich die Schweizer Schokoladeindustrie dennoch behaupten. Das wichtige Exportgeschäft wird aber zunehmend durch staatliche Hindernisse erschwert.

Die 18 Schweizer Schokoladehersteller erzielten im Jahr 2015 ein insgesamt durchzogenes Resultat. Die Verkaufsmenge ging auf 181 414 Tonnen zurück (– 1,3 %). Im Inlandmarkt und in wichtigen Exportmärkten waren deutliche Rückschläge zu verzeichnen. Nur dank einzelnen Wachstumsmärkten im Export konnte der Absatzrückgang in Grenzen und der Branchenumsatz mit 1474 Millionen Franken leicht über Vorjahresniveau gehalten werden (+ 0,7 %). Damit wirkte das Exportgeschäft in einem schwierigen Umfeld stabilisierend. Dies war dank Rahmenbedingungen möglich, welche eine Kompensation des agrarpolitisch verursachten Rohstoff-Kostennachteils im Export erlaubten. Mit dem Ende des «Schoggigesetzes» bei Aufrechterhaltung des Agrargrenzschutzes sind diese Rahmenbedingungen aber in Gefahr.

Inland-Absatz und Pro-Kopf-Konsum rückläufig
Die Gesamt-Inlandverkäufe der Schweizer Herstellerfirmen gingen gegenüber dem Vorjahr um 5,9 Prozent zurück. Dabei entwickelte sich der Inlandverkauf sowohl von Halbfabrikaten (– 5,8 %), als auch von Fertigprodukten (– 5,9 %) negativ. Der heisse Sommer, der Rückgang der Touristen aus dem Ausland und die Zunahme des Einkaufs-Tourismus im grenznahen Ausland dürften zu dieser schlechten Bilanz beigetragen haben. Der Pro-Kopf-Schokoladekonsum in der Schweiz ging um 0,6 kg auf 11,1 kg zurück. Der starke Franken führte zu einer Verbilligung der Importe und zu einer Erhöhung des Anteils der Importschokolade am Inlandkonsum von 37,2 auf 38,7 Prozent. Der Inlandumsatz ging um insgesamt 0,9 Prozent zurück.

Differenziertes Bild im Export
In den meisten wichtigen Exportmärkten ging der Absatz 2015 zurück. Dank dem Wachstum in einzelnen Märkten konnte das Exportgeschäft unter dem Strich dennoch ausgebaut werden. In Europa legten vor allem Belgien und die Niederlande zu, während Italien und Österreich die stärksten mengen- und umsatzbezogenen Rückschläge verzeichneten. In den wichtigsten Märkten ausserhalb Europas zeigten Australien, Singapur, die Vereinigten Arabischen Emirate und Japan deutliche Zuwachsraten, während die stärksten Einbrüche in China (– 30 %), auf den Philippinen (– 28 %) und in Russland (– 26 %) zu verzeichnen waren. Unter dem Strich erreichten die Verkäufe ins Ausland 117 031 Tonnen (+1,4 %). Der damit erzielte Umsatz erhöhte sich auf 843 Millionen Franken (+2,5 %).

Quelle: Chocosuisse